Montag, 22. März 2021

Im März vor 100 Jahren!

Dank unseres ehemaligen Kollegen Johannes Mouseck gibt es hier ein Erinnerungsstück der besonderen Art:

aus dem Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften 1949 hier 2 interessante Seiten über das

das ja nicht nur in Bochum bekannt war/ist und fast schon einen Kult-Status genoss, als es diesen Ausdruck noch garnicht gab.

Am 31.03.1921 wurde die Gesellschaft gegründet, eingetragen im Juni des Jahres.

Start war dann rückwirkend der 01.01.1921!



In den 70er- u. 80er-Jahren gab es z.B. noch eine "Kurzwarenabteilung", in der man all die kleinen, wichtigen Dinge erwerben konnte, die man zum Nähen, Flicken etc. im Textilbereich brauchte. Und eine große Auswahl an Krawatten - besonders zu Weiberfastnacht ! - ab DM 1,00.
Und dann dieses Gefühl, wenn man über die große Holztreppe in die oberen Etagen ging. Dieses Knarren unter den Füßen, einmalig!
Ein tolles Gefühl beschlich jeden, der in der obersten Etage die sagenhafte Lebensmittelabteilung aufsuchte. Wer da nicht drin gewesen war, kann sich heute nicht vorstellen, was da in einem Besucherherz vorging.
Nur ein kleines Stichwort für die Jüngeren unter uns:
lose Butter!!

In diesem Ambiente wurde dann in 1993
"Der große Bellheim"
 mit Mario Adorf gedreht.
Johannes Mouseck bietet hier  ein kleines Video an, in dem Einiges über den Drehort Bochum zu sehen ist.

Und noch der Hinweis auf den Soundtrack zum Film:
wer genau hingehört und im Begleittext gelesen hat, stößt auf den Namen "Mark Knopfler". Auch hier hat unser Ex-Kollege geliefert:  genau auf die Gitarre hören!

Zum Schluß noch eine Erinnerung an diese Zeiten:
so besorgte man sich damals Geld:


(Wie immer:
  • auf die blaue Schrift (=Link) klicken und sich die dahinter verbergenden Infos anschauen.
  • auf die Fotos klicken zum Vergrößern -unbedingt erforderlich-)
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Heute erhielt ich von unserem Ehemaligen Rainer Kalinka folgenden Kommentar:

Hi, MVO.

meine Erinnerungen, Geruchsnerven und Geschmackssinne wurden sofort geweckt, als ich den Bericht über Kortum gelesen habe. Vor meiner WB-Lehre habe ich in fast allen Schulferien bei Kortum gearbeitet. Zuerst als Beifahrer bei den Auslieferungen, nächster Ferienjob war Personalaufzugführer und in den nächsten Ferien wurde mir einer von den vier grossen Fahrstühlen anvertraut.
Und dann wurde ich ins Schlaraffenland befördert. Das hiess, auf Anforderung der Verkäuferinnen Waren aus den Lagern zu holen. Das Schlimme waren die Gerüche und Verlockungen der Spezialitäten an jeder Theke.
( Rainer, hol dir schnell ein Brötchen, ich hab etwas Schinken am Knochen zum Abnagen drangelassen, oder wenn die toll riechenden Fleischwürste von Hertha kamen, schnell ein Brötchen geholt und eine Wurst war unverkäuflich ).

Dann die herrliche Milchbar mit der wunderbaren Bananenmilch oder die Stelle mit den gerösteten Erdnüssen, Haselnüssen und Cashewkernen. Da wollte man tausend Nasen haben. Und da fast alles unverpackt war, kam bei mir kein Hunger, sondern nur mal Appetit auf.

Aber wehe, es standen Feiertage vor der Tür.
Lose Butter? Ich weiss nicht wieviel 40 KG Blöcke ich aus dem Kühlhaus per 3 auf der Sackkarre durch Menschenmengen laut schreiend geschoben habe. Und schon das nächste Rufen: Rainer: Eier.
Und wieder durch die Kunden. 5 Kisten Eier auf die Sackkarre. 
Die Eiertheke war hinter der Buttertheke. Also Eierabladen und schon hörte ich wieder: Rainer Butter.
Sie glauben gar nicht, welche Mengen von Lebensmitteln bei Kortum verkauft wurden.

Eine zweite Erinnerung an Kortum ist der Erfrischungsraum in der 3. Etage. Riesengross, so ungefähr 25 Serviererinnen ( eine davon war meine Mutter ).
Ab 14 Uhr spielte eine Musik Combo und ewig war  der Laden voll. Mein Lieblingsessen war Huhn auf Reis und saure Nierchen.

Ich könnte stundenlang über Kortum erzählen.

MfG  R. Kalinka

24.03.2021



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